Der Landschaftspflegeverein Thermenlinie- Wienerwald-Wiener Becken widmet sich mit zahlreichen Aktionen dem Erhalt der biologischen Vielfalt. Durch ihre Zusammenarbeit mit interessierten Menschen, Schulen, Vereinen, Unternehmen, Landwirt:innen und Gemeinden wächst ihr Netzwerk auf eine beachtliche Größe von etwa 180 Fußballfeldern Naturfläche. Wie gelingt dieser Erfolg?
Fotos: LPV L.Strobl
An einem windgepeitschten und kalten Samstag Mitte November versammelt sich kurz nach acht Uhr morgens eine Traube von Menschen am Eingang des Lainzer Tiergartens im 13. Wiener Gemeindebezirk. Mit ihren Köpfen unter Kapuzen versteckt und mit dicken Schals eingehüllt, sind sie bestens gewappnet für einen langen Tag in der Kälte, bereit für die Exkursion des Landschaftspflegevereins Thermenlinie- Wienerwald-Wiener Becken. „Ich darf euch heute im Rahmen des internationalen Projekts Bioregional Weaving Labs ganz herzlich begrüßen“, sagt Irene Drozdowski, Obfrau und Gründerin des Landschaftspflegevereins. Das in Kooperation mit
Ashoka und Blühendes Österreich durchgeführte internationale Projekt Bioregional Weaving Labs zielt darauf ab mit naturbasierten Lösungen dem Biodiversitätsverlust und Klimawandel in verschiedenen europäischen Regionen entgegenzuwirken. Eine Schlüsselmaßnahme dabei ist die extensive Beweidung, die in der Region Thermenlinie-Wiener Becken praktiziert wird. „Wir möchten heute in das Thema extensive Beweidung eintauchen und uns vier erfolgreiche Projekte anschauen, die uns den vielfältigen Mehrwert extensiver Beweidung für Natur und Mensch aufzeigen“.
Foto: LPV L.Strobl Foto: Kathrin Horvath
Vernetzung mit Freude
Alexander Mrkvicka vom Klima, Forst und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien und Biologin Bianca Sabek erklären anschaulich mit Miniaturweidetieren und Datenauswertungen den
positiven Einfluss, den die Wildrinder im Lainzer Tiergarten für die biologische Vielfalt leisten. So finden z.B. Raritäten wie der seltene Dungkäfe durch die Beweidung auf den Weideflächen einen Lebensraum. Gespannte Gesichter, gebannte Ohren und immer wieder lautes Lachen. Die Exkursion ist ein voller Erfolg. Ist das immer so? Ein kurzer Blick auf die Webseite und die Berichte über vergangene Veranstaltungen lassen keinen Zweifel: Hier sind Leidenschaft und Engagement zu Hause. In 25 Gemeinden Niederösterreichs und zwei Wiener Bezirken hat der Verein seine Spuren hinterlassen. Mit seinem Team, zu dem auch Praktikant: innen und Naturvermittler:innen gehören, und unzähligen freiwilligen helfenden Händen erhalten sie
stolze 1.287.000 Quadratmeter Naturfläche. Das ist nicht nur beeindruckend, sondern zeigt auch, wie ernst es ihnen mit ihrem Anliegen ist.
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