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Vögel durch den Winter helfen

Die kalte Jahreszeit stellt viele Vogelarten vor große Herausforderungen. Mit einer durchdachten Vogelfütterung können wir unseren befiederten Freunden aber durch den Winter helfen und als Belohnung das bunte Treiben am Futterhäuschen aus nächster Nähe beobachten.

Manche Vogelarten fliegen zum Überwintern nicht in den warmen Süden, sondern trotzen der Kälte und bleiben bei uns. Sie ernähren sich dann vor allem von Samen und Beeren, die noch auf Sträuchern oder überständigem Gras zu finden sind. Aber entlang penibel gepflegter Weg- und Ackerränder und auf abgemähten Rasenflächen in Parks und Gärten haben sie zunehmend Schwierigkeiten, ausreichend

Nahrung zu finden. Auf kurzgeschorenem, aufgeräumten Einheitsgrün und den zurückgestutzten Blumenbeeten vieler Grünflächen gibt es für sie nur wenig Leckerbissen zu holen. Vögel müssen dann sehr viel Zeit und Energie für die Nahrungssuche investieren, obwohl die Zeit zur Futtersuche während der kurzen Wintertage ohnehin schon limitiert ist. Schaffen es die Vögel nicht, sich tagsüber ausreichend satt zu fressen, können die kalten, langen Winternächte für sie zum tödlichen Verhängnis werden. Mit dem Einrichten von artgerechten Futterstellen können wir verlässliche Nahrungsquellen schaffen und damit den Vögeln das Überleben in der kalten Jahreszeit erleichtern.


Wann füttern?

Bereits im Spätherbst sollte mit der Vogelfütterung begonnen werden. Ab da füttert man kontinuierlich den ganzen Winter hindurch. Im Frühling sollte die Fütterung nur langsam ausklingen, denn gerade bei späten Wintereinbrüchen im März oder April können Futterstellen wichtig für früh eintreffende Zugvögel sein.


Wie füttern?

Im klassischen Futterhäuschen sitzen die Vögel direkt im Futter und können es mit Kot verunreinigen. Damit sich auf diesem Weg keine ansteckenden Krankheiten verbreiten, bieten Futtersäulen oder -silos eine empfehlenswerte Alternative. Darin bleibt das Futter sauber und trocken.




Meisenknödel am besten in speziellen Fettfutterhalterungen anbieten. Die Knödel müssen dann nicht in Plastiknetze gewickelt sein. Das schont die Umwelt und die leeren Netze können nicht zur Gefahr für Vögel und andere Tiere werden.



Wo füttern?

Am besten den Futterspender freistehend, an einer übersichtlichen Stelle aufstellen, damit Vögel heranschleichende Katzen rechtzeitig entdecken können. Im Fachhandel gibt es dafür praktische Aufhängesysteme, an denen du gleich mehrere Futterspender anbringen kannst. Einzelne Sträucher in 1-2 m Abstand zur Futterstelle werden von Vögeln aber gern als Aussichtswarte genutzt und bieten gleichzeitig Deckung bei eventuellen Angriffen von Sperbern.


Was füttern?

Generell gilt: Je vielfältiger das Angebot, desto mehr Arten kann man anlocken. Körnerfresser wie der Buchfink können mit ihrem kräftigen Schnabel Sonnenblumenkerne und andere Sämereien nutzen. Kauft man im Fachhandel Körnermischungen aus großen und kleinen Sämereien ist für jeden Finkenschnabel das Richtige dabei. Beim Kauf lohnt es sich, auf hochwertige Produkte zu setzen. Billige Mischungen sind meist mit einem großen Anteil an Weizenkörnern gestreckt – sie sind bei den meisten Vogelarten nicht sonderlich begehrt und landen ungenutzt am Boden. Zudem ist bei billigen Futtermischungen nicht gewährleistet, dass invasive Pflanzenarten wie die stark Allergie auslösende Ambrosie nicht verbreitet werden. Weichfutterfresser wie Rotkehlchen oder Amsel suchen ihre Nahrung bevorzugt am Boden. Ihnen kannst du etwas Gutes tun, wenn du in Bodennähe Haferflocken, Obst oder Rosinen anbietest. Für Meisen, Spechte oder Kleiber eignen sich Fett-Körner-Mischungen, aus denen auch Meisenknödel hergestellt sind, besonders gut. Speisereste, Gesalzenes oder Verdorbenes haben an einer Futterstelle nichts verloren.


Mehr als nur Futter aus dem Sackerl – der vogelfreundliche Garten

Je strukturreicher ein Garten durch das Nebeneinander an Bäumen, Sträuchern, Stauden und Kräutern ist, desto mehr Vogelarten lockt er an. Stellt man in so einem naturnahen Garten eine Futterstelle auf, wird sie von vielen Vogelarten gefunden und genutzt. Zudem bietet ein naturnaher Garten auch jenen Vogelarten Nahrung und Unterschlupf, die herkömmliche Futterstellen selten bis gar nicht aufsuchen. Im naturnahen Garten bleiben Stauden und samentragende Kräuter den Winter über stehen. Ihre Samen bieten dann hungrigen Schnäbeln bis weit in den Frühling hinein wichtige Nahrung. In den stehen gelassenen Pflanzen ebenso wie in Laubstreu oder Laubhaufen, die im vogelfreundlichen Garten nicht weggeräumt werden, überwintern zudem Insekten und Spinnen – ebenfalls nahrhafte Leckerbissen für überwinternde Vögel. Ein Komposthaufen, der in keinem vogelfreundlichen Garten fehlen sollte, bietet neben wichtigen Abfällen wie Eierschalen zur Kalkaufnahme auch allerlei tierische Köstlichkeiten wie Fruchtfliegen, Regenwürmer oder Schnecken.






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